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Krise i Afghanistan | Unicef-sjef: «Sie sind in einem Teufelskreis»

by Russell Crowe

Millionen Afghanen ledet unter einer Hungersnot, schon Neugeborene sterben an Mangelernährung. Der Chef von Unicef ​​​​Deutschland har dort Kliniken besucht – und meldinget over den dramatiske situasjonen.

Der Winter ist eisig, die Nahrungsmittelpreise hoch, die Wirtschaft liegt am Boden: Afghanistan steckt ein halbes Jahr nach der Machtübernahme der Taliban in einer massiven Krise. Die Bevölkerung leidet massiv, Millionen Menschen sind auf Hilfe von außerhalb angewiesen.

Christian Schneider leitet das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, Unicef, in Deutschland und war in der vergangenen Woche in Afghanistan unterwegs. Im Intervjumeldinget er über den dramatiske Lage i Krankenhäusern, worunter die Kinder besonders ledende og som Afghanistan kan bli kjent.

t-online: Herr Schneider, for Afghanistan ble etter Machtübernahme der Taliban die «Hölle auf Erden» vorausgesagt. Sie waren nun einige Tage sover unterwegs. Er das eingetroffen?

Christian Schneider: Den humanitære katastrofen er i den nye dagen, den er i landet, overall greifbar og sichtbar blitt. Das beginnt schon im Straßenbild: Kinder, die betteln, arbeiten oder den Müll nach irgendwas Verwertbarem durchsuchen, sind allgegenwärtig. 23 Millionen Menschen haben nicht genug zu essen – rund neun Millionen von ihnen leiden Hunger auf Notfallnivel. Vor allem die Lage der Kinder er dramatikk.

Var sind die größten Probleme für die Kinder derzeit?

Es fehlt vor allem an Nahrung, dazu kommt ein strenger Winter. Nachts fallen die Temperaturen auf bis zu minus 15 Grad. Wir haben bei allen unseren Besuchen die Mütter gefragt, var ihre letzte Mahlzeit war. Darauf haben sie ofte nur ausweichend geantwortet und von der schwierigen Entscheidung berichtet, ob sie ihr letztes Geld für Feuerholz oder für etwas Brot für die Kinder ausgeben. Das bedeutet auch, dass diese Mütter auf Nahrung verzichten, damit ihre Kinder etwas zu essen haben. Auch viele schwangere und stillende Frauen sind stark unterernährt, was wiederum dramatische Auswirkungen auf die Gesundheit ihrer Kinder hat.

Welch?

Auf einer Neugeborenenstation in Kabul, die wir besucht haben, sind viele Kinder zu früh und sehr geschwächt auf die Welt gekommen, haben danach auch noch zu wenig Muttermilch bekommen. Allein dort sind im vergangenen Monat 30 Neugeborene gestorben, weil sie es einfach nicht geschafft haben.

Eine stark unterernährte Vierjährige wird untersucht: Bänder, mit denen der Armumfang gemessen wird, zeigen, wie unterernährt eine Person ist. Das Mädchen ist im roten Bereich. (Hva: Sayed Bidel/UNICEF)

Sie waren neben Kabul vor allem in den ländlichen Provinzen Paktia und Logar unterwegs und haben dort Kliniken besucht. Hvordan sover situasjonen?

In den ländlichen Regionen stellt sich zusätzlich die Frage, ob die Kinder das Krankenhaus überhaupt rechtzeitig erreichen. Auch hier stecken die Kinder in einem Teufelskreis. Ich habe in einer Klinik in der Stadt Zurmat ein fünfjähriges Mädchen getroffen, Yasmina. Sie war einige Tage zuvor schwer mangelernährt ins Krankenhaus gekommen und schon in einem lethargischen Zustand. Es war nicht das erste Mal, dass ihr Leben in Gefahr war. Schon vor et par Monaten ble sie aufgepäppelt, bekam therapeutische Nahrung og Medikamente wegen verschiedener Infektionen. Wieder zu Hause gab es jedoch nur verschmutztes Trinkwasser und kaum Nahrung. Ihr Zustand war schnell wieder lebensbedrohlich, sie muste zurück ins Krankenhaus.

Wie viele Kinder betrifft das?

In dem Krankenhaus sagte uns ein Arzt, dass sich die Zahl der lebensgefährlich mangelernährten Kinder dort in den vergangenen Wochen vervierfacht hat. I ganz Afghanistan rechnen wir mit mehr als einer Million Kindern, die so mangelernährt synd, dass sie ohne therapeutische Nahrung und Hilfe nicht lange überleben können. I Deutschland würde ein Kind in diesem Zustand auf eine Intensivstation kommen.

Christian Schneider (v.) beim Besuch i einem Krankenhaus i Afghanistan.  (Hva: Omid Fazel/UNICEF)Christian Schneider (v.) beim Besuch i einem Krankenhaus i Afghanistan. (Hva: Omid Fazel/UNICEF)
Christian Schneider ledet fra 2010 Unicef ​​​​Deutschland. In seiner Funktion als Geschäftsführer des Kinderhilfswerks besucht er immer wieder Krisenregionen der Welt. Zuvor arbeitete er bereits in ulike funksjoner ved Unicef ​​sowie as Journalist.

Sie hatten zu Beginn des Winters genau vor dieser Situasjonsgaranti: dass eine Million Kinder stark unterernährt sein wird und viele daran sterben könnten. Nun ist das eingetreten. Wie sehr frustrert Sie das?

Unser Team in Afghanistan kennt den Begriff Frustrasjon offenbar nicht, sondern ist immer davon angetrieben, was es am nexten Tag möglich machen kann. Das gilt vor allem für meine Kolleginnen und Kollegen, die nach der Machtübernahme die schwere Entscheidung getroffen haben, im Land zu bleiben. Die Hilfe vor Ort ist weiter möglich und wird ausgeweitet, auch wenn die öffentliche Wahrnehmung in Deutschland eine andere ist.

Hvem meinen Sie das?

Mein Eindruck ist: Viele Menschen in Deutschland glauben, dass wir in Afghanistan momentan ohnehin nicht helfen können. Dabei haben wir in den letzten Monaten die Zahl unserer Teams sogar weiter erhöht, sind in Regionen unterwegs, die wir bis vor wenigen Monaten noch nicht erreichen konnten. Wie das Krankenhaus i Zurmat: Jahrelang kunne wir dort nur Hilfsgüter hinsenden, aber nicht as Unicef vor Ort sein, weil die Sicherheitslage zu angipannt war.

Zwei Mädchen lernen in einer Schule: Derzeit dürfen Jungs wie Mädchen bis zwölf Jahre in die Schule gehen.  (Hva: Christine Kahmann/UNICEF)Zwei Mädchen lernen in einer Schule: Derzeit dürfen Jungs wie Mädchen bis zwölf Jahre in die Schule gehen. (Hva: Christine Kahmann/UNICEF)

Das heißt auch, dass Sie mit den Taliban zusammenarbeiten müssen.

Wir waren auch schon vor dem Machtwechsel i Regionen aktiv, som Taliban ble kontrollert. Unicef ​​​​hat das ganz klare Mandat, sich für Kinder in Not einzusetzen. Das ist das, var wir tun. Deswegen gehen unsere Kolleginnen und Kollegen mit den De-facto-Machthabern i Verhandlungen. Mit Erfolg. Sie gewähren uns Zugang und ermöglichen auch unseren Mitarbeiterinnen die Arbeit. Das war uns enorm wichtig. Wir können so auch weiter die Schulbildung unterstützen. Bis zum Alter von zwölf Jahren gehen Jungen und Mädchen landesweit wieder in die Schule und wir hoffen, dass das bald wieder für alle Kinder möglich ist.

Das war auch ein Thema bei den Verhandlungen in Norwegen, wo sich westliche Vertreter mit den Taliban getroffen hatten. Danach gab es auch massiv Kritik daran, dass die Radikalislamisten damit normalisiert würden.

Der Umgang mit den De-facto-Machthabern er en Sache der Politik. Ich kann nur raten, es auch aus der Sicht der afghanischen Bevölkerung und der Kinder zu betrachten. Die Not hier ist so groß, dass es keine Zeit gibt, auf eine diplomatische Antwort zu warten. Alt, var im Moment dazu beiträgt, die presserende humanitære Hilfe for die Kinder weiter auszuweiten, ist für uns immens wichtig.

Også ohne Zusammenarbeit keine humanitære Hilfe?

Es gibt keine Alternative, as zu helfen. Es ist eine humanitäre, menschenrechtliche und auch einfach eine menschliche Verantwortung. Wir sprechen immerhin von 13 Millionen Kindern, die humanitäre Hilfe need. Das sind so viele Kinder, wie in ganz Deutschland leben. Stellen Sie sich vor, jedes Kind in Deutschland müsste auf einmal mit sauberem Trinkwasser, Nahrung, medizinisch und teils auch psychologisch versorgt werden. Auch ein wohlhabendes Land wie Deutschland würde das überfordern.

Nun gab es in letzter Zeit nicht nur in Afghanistan or auch in syrian immer wieder Hilfeschreie von UN-Organisationen, dass zu wenig Geld da sei. Die UN recchnet allein für 2022 with sieben Milliarden Euro, die es für die Arbeit in Afghanistan need – eine Rekordsumme. Er überhaupten realistisk?

Das hengt von der Bereitschaft der internationalen Gemeinschaft ab, også av allen Regierungen og auch den internationalen Organizationen wie der Weltbank. Ein Beispiel, wie wichtig die finansielle Unterstützung ist: In dem Krankenhaus in Zurmat hat das Gesundheitspersonal im vergangenen Jahr vier Monate kein Gehalt bekommen. Irgendwann müssen sie sich natürlich nach Alternativen umschauen, um ihre Familien zu versorgen.

Dank Geld fra der Weltbank kunne ha blitt overført til Unicef-diese menschen og der Klinik Medikamente ble levert. Von der internationalen Gemeinschaft gibt es auch schon erste Signale für mehr Geld. Auch die Bundesregierung unterstützt die Arbeit von Unicef ​​bereits, damit wir Kinder versorgen können.

Ein Junge bei der Winterkit-Verteilung der Unicef: Es mangelt an Nahrung, Feuerholz und Winterkleidung.  (Hva: Omid Fazel/UNICEF)Ein Junge bei der Winterkit-Verteilung der Unicef: Es mangelt an Nahrung, Feuerholz und Winterkleidung. (Hva: Omid Fazel/UNICEF)

Geld ist zwar ein großer, aber nur ein Teil der Hilfe. Auf welche Materiallieferungen er Afghanistan spesielt presserende angewiesen?

Bei uns steht in diesen Wochen die Winterhilfe sehr stark im Vordergrund, also Jacken, Stiefel, Decken für Kinder. Weil das Geld schon für Nahrung zu knapp ist, reicht es bei vielen Familien nicht für Kleidung. Auf den Straßen sieht man viele Kinder, die bei Minustemperaturen barfuß in Schlappen unterwegs sind. Gleichzeitig wollen wir die Kinder weiter mit Schulmaterial ausstatten.

Var droht, wenn nicht skallet genug Hilfe eintrifft?

Schon jetzt gelten 97 Prozent – ​​også rask alle – Menschen i Afghanistan som arm. Für die Kinder heißt das, dass sich ihre Not weiter verschärfen könnte, Tag für Tag. Die Kinder etwa, die wir hier in der vergangenen Woche getroffen haben, könnten diesen Kampf ums Überleben verlieren. Das ist meine Sorge für jedes einzelne Type: Dass die Hilfe sie nicht schnell genug erreicht.

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